Dr. Konstantin Merz

Dr. Paul Konstantin Merz wurde im Jahre 1856 als Sohn eines Arztes in Vöhrenbach geboren. Nach Schule (Gymnasium Donaueschingen), Studium der Medizin und ersten Berufserfahrungen als Assistenzarzt kam er am 22. März 1885 nach Furtwangen als Landarzt (in Nachfolge seines Bruders Dr. Karl Merz). Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Merz recht bald im gesellschaftlichen, aber auch im politischen Leben Furtwangens. Im Jahre 1892 war er Gründungsvorsitzender der Furtwanger Schwarzwaldvereins, 1897/98 kurzzeitig Reichstagsabgeordneter der Nationalliberalen (als Nachfolger des verstorbenen Fürsten Karl Egon von Fürstenberg). 1901 war er örtlicher Parteichef. 1903 bezog er mit seinen Patienten das neue Krankenhaus am Heiligen Abend. 1909 gelang es ihm nach vergeblichen Anläufen, eine Sanitätskolonne, aus dem sich das örtliche Rote Kreuz entwickelte, zu bilden. Bei der Feuerwehr war er lange Zeit Corpsarzt.
30 Jahre war er genau in Furtwangen als Landarzt tätig, da verlieh ihm der Furtwanger Gemeinderat am 21. März 1915 die Ehrenbürgerschaft. Mit viel Pathos schrieb damals das Neue Schwarzwälder Tagblatt (Nr. 35 vom 23.03.1915): „Wenige Häuser unserer Stadt und der weitverzweigten Umgebung wird es geben, deren Schwelle unser neuer Ehrenbürger nicht überschritten, und wenige Familien wird es geben, denen `Doktor Merz´ in kummervollen Stunden nicht als ärztlicher Berater beistand (...). Keine Stunde war ihm zu spät, kein Weg zu beschwerlich, kein Wetter zu stürmisch, wenn er gerufen wurde, einem mit dem Tode ringenden, wenn nicht Rettung, so doch Linderung zu verschaffen (...). Leider ließ seine Gesundheit in den letzten Jahren zu wünschen übrig. In seiner Familie blieb ihm herbes Leid nicht erspart. Nach einem kurzen Eheglück wurde ihm die treue Gattin, den Kindern die sorgende Mutter entrissen“. Nur wenige Monate ließ ihm die Krankheit noch. Er starb am 10.09.1915 im Alter von 59 Jahren und wird in einem großen Trauerzug zu Grabe getragen.